Leben im Jetzt: So stoppst du endloses Grübeln

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Denkst du auch zu oft nach? Oftmals verweilen unsere Gedanken in der Vergangenheit oder der Zukunft, obwohl wir eigentlich im Hier und Jetzt leben. Das Verständnis der psychologischen Zeit ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben im Jetzt.

Leben im Jetzt: Die Paradoxie zwischen Körper und Verstand

Es ist paradox: Während sich unser menschlicher Körper ausschließlich in der Gegenwart aufhält, wandert unser Verstand ständig zwischen Vergangenheit und Zukunft. Wir denken an frühere Begegnungen zurück, machen uns plötzlich Sorgen um unseren Job und grübeln über den Grund für das Ende unserer letzten Beziehung.

Der Autor Eckhart Tolle erläutert dieses Phänomen in seinem Buch „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart”. Dabei unterteilt er das menschliche Zeitverständnis in „Uhr-Zeit” und „psychologische Zeit”.

Die Falle der Gedanken: Psychologische Zeit als Illusion

Unter „psychologischer Zeit” versteht Tolle gedankliche Zeitreisen und die damit verbundenen Sorgen sowie Gefühle wie Reue, Wut oder Trauer. Wir zerbrechen uns den Kopf über vergangene Ereignisse und machen uns Sorgen, die vermutlich niemals eintreffen werden. Psychologische Zeit ist laut Tolle eine Illusion, die in mentaler Erschöpfung endet.

Aber keine Sorge, du bist nicht allein! Die meisten von uns denken oft an Dinge, die bereits passiert sind oder die noch passieren werden, und verpassen dabei, was gerade in diesem Moment vor sich geht.

Das kann dazu führen, dass wir uns gestresst fühlen und uns zu viele negative Gedanken über die Zukunft machen oder über Fehler in der Vergangenheit grübeln, was möglicherweise zu einer Form der Selbstsabotage führt. Ebenso entfremdet es uns vom gegenwärtigen Moment, wenn wir nicht präsent sind.

Zwischen „Uhr-Zeit” und „Psychologischer Zeit”

Die „Uhr-Zeit” hingegen ist die Zeiteinteilung, die wir für die Organisation unserer Tätigkeiten benötigen. Sie taktet unsere Abläufe und ermöglicht es uns, unser Leben zu organisieren, beispielsweise Treffen mit anderen Menschen zu vereinbaren. Laut Tolle ist die „Uhr-Zeit” ein praktisches Organisationstool.

Sobald wir erkennen, dass die psychologische Zeit nur eine Illusion ist, können wir uns selbst ertappen, wenn wir in einer Grübelspirale verharren. Gedankenkarusselle sind oft negativ, repetitiv und destruktiv, und sie führen dazu, dass wir uns unzufrieden und unglücklich fühlen.

die Balance zwischen Zielen und Gedankenstopp

Natürlich bedeutet das nicht, dass wir uns keine Ziele mehr setzen sollen, und auch Selbstreflexion ist wichtig. Aber wir sollten uns im Denken nicht verlieren. Wir sollten unserem Verstand auch mal eine Pause gönnen. Sobald du merkst, dass die Gedanken zu nichts führen und du dich im Kreis drehst, solltest du einen Gedankenstopp einbauen.

Achtsamkeit als Schlüssel für das Leben im Jetzt

Doch wie können wir mehr im Hier und Jetzt leben? Ein Weg, um sich von der Vorstellung von psychologischer Zeit zu lösen und im Hier und Jetzt zu sein, ist durch Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und präsent zu sein. Indem wir unsere Sinne fokussieren und uns auf das konzentrieren, was in diesem Moment passiert, können wir uns vom Gedankenkarussell der psychologischen Zeit lösen und uns auf den gegenwärtigen Moment ausrichten.

Die traditionellen Methoden zur Förderung von Achtsamkeit sind Meditation und Yoga. Doch seien wir ehrlich: Nicht jeder von uns fühlt sich zum Meditieren oder Teilnahme an einem Yoga-Kurs hingezogen. Deshalb möchte ich dir einige alltagstaugliche Tipps geben.

Praktische Tipps für Das Leben im Jetzt

  • Achtsame Gespräche: Fokussiere dich während Gesprächen auf dein Gegenüber. Höre bewusst zu, ohne dabei bereits darüber nachzudenken, wie du antworten möchtest. Dies ist nicht nur ein Schlüssel für eine verbesserte Kommunikation, sondern auch ein Trick, um das Zuhören zu verfeinern und, um sich besser mit Menschen zu verstehen.
  • Achtsamer Besuch im Club/Konzert: Beim nächsten Besuch eines Konzerts oder Clubs könntest du dein Handy in der Garderobe lassen. Dadurch verpasst du nicht nur das Erlebnis durch das Filmen, sondern lebst wirklich im Moment und genießt die Musik, indem du sie spürst und lauschst.
  • Achtsames Essen: Richte deine Aufmerksamkeit beim Essen auf den Geschmack, die Textur und den Geruch der Speisen. Nimm dir Zeit, iss langsam und genieße bewusst jeden Bissen.
  • Spazierengehen: Verbringe Zeit in der Natur und konzentriere dich auf die Schönheit um dich herum. Beobachte die Blätter, die Vögel, die Bäume und die Landschaft und konzentriere dich auf deine Sinne.

Es gibt viele Möglichkeiten, um Achtsamkeit zu praktizieren und im Hier und Jetzt zu leben. Finde heraus, was für dich am besten funktioniert und integriere es in deinen Alltag. Es ergeben sich zahlreiche Vorteile, wenn du im gegenwärtigen Moment präsent bist. Durch das Leben im Moment steigerst du deine Konzentration und Produktivität. Du wirst in der Lage sein, deine Gedanken und Emotionen effektiver zu regulieren und dich auf das Wesentliche zu fokussieren. Darüber hinaus erlebst du das Leben intensiver und kannst dich auf die Dinge konzentrieren, die dir Freude bereiten.

Quellen

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