Brauchen wir eine Corona-Aufarbeitung?

Corona-Aufarbeitung

Heute geht es um die Forderung nach einer Corona-Aufarbeitung. Deshalb möchte ich gleich zu Beginn etwas klarstellen: Ich bin kein Corona-Leugner – was immer das sein mag. Ich versuche auch nicht, die Ernsthaftigkeit von Corona herunterzuspielen, und ich sehe mich auch nicht politisch in einer bestimmten Ecke positioniert. Ich bin einfach Franziska und mache von meinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch. Und: Mein Fokus liegt auf den gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Für alles andere fehlt mir die Expertise.

Solidarität auf dem Prüfstand

Während der Corona-Pandemie wurde viel von Solidarität gesprochen, aber ich habe ehrlich gesagt nicht viel davon gesehen. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren, weil sie sich sonst nicht mehr um ihre Kinder hätten kümmern können. Als Verkäufer oder Verkäuferin kann man eben nicht im Home-Office arbeiten. Risikogruppen wurden nicht ausreichend geschützt. Und Menschen wurden vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen und verurteilt, nur weil sie sich medizinisch anders entschieden haben als die Mehrheit. Sind das nicht schöne „solidarische“ Beispiele?

unverhältnismäßige Maßnahmen sprechen für eine Corona-Aufarbeitung

Hinzu kamen Maßnahmen, die entweder unverhältnismäßig waren oder für die es keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz gab. Dies war bereits zum Zeitpunkt der Einführung bekannt. Von der Schließung von Kindergärten und Schulen wurde immer wieder abgeraten. Auch das Tragen von Mundschutz im Freien und die nächtliche Ausgangssperre, um nur einige zu nennen. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als die Gerichte fast täglich die neu eingeführten Corona-Maßnahmen kippten.

Diskriminierung durch die 2G-Regel

Der Höhepunkt dieser Maßnahmenpolitik war für mich die Einführung der 2G-Regel, die auch dann noch Bestand hatte, als bekannt wurde, dass die Corona-Impfung keine sterile Impfung ist. Auch bei vollständiger Impfung können sich Menschen mit dem Coronavirus infizieren und sogar erkranken. Und was machen wir? Wir schließen Menschen aufgrund ihrer persönlichen Entscheidung vom gesellschaftlichen Leben aus. Wer bisher nicht wusste, was Diskriminierung ist, weiß es jetzt.

Widersprüche und Vorurteile

Gleichzeitig predigen wir Minderheitenschutz, Chancengleichheit und Gleichberechtigung. Doch Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Sexualität oder ihrer Religion vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen, sollte in einer Demokratie eigentlich undenkbar und verfassungswidrig sein. Aber offenbar gilt das nicht für medizinische Entscheidungen. Moment mal, man predigt auch „My Body, my choice!”. Das verstehe ich einfach nicht. Kann mir das jemand erklären?

Stereotypisierung und Vorverurteilung

Es ist auch inakzeptabel, Menschen aufgrund ihrer Eigenschaften zu stereotypisieren und in Schubladen zu stecken. Wir werden ständig daran erinnert, dass wir nicht alle Männer, Frauen oder Migranten über einen Kamm scheren können. Und das ist auch richtig. Aber warum werden dann Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, als Rechtsextremisten, Verschwörungstheoretiker, Schwurbler oder Covidioten bezeichnet? Es gibt viele Gründe, die für oder gegen eine Corona-Impfung sprechen. Jeder sollte diese Entscheidung für sich selbst treffen können. Manche Menschen können sich aus gesundheitlichen Gründen gar nicht impfen lassen. Solange es keine gesetzliche Impfpflicht gibt, bleibt es eine persönliche Entscheidung. Punkt.

Übrigens haben andere Länder nicht zu so drastischen Maßnahmen wie Deutschland gegriffen und die Pandemie trotzdem gut gemeistert. Hier gab es keine solche gesellschaftliche Spaltung im Ausmaß wie in Deutschland. Es gab also Alternativen, und die waren bekannt.

Die Notwendigkeit einer Corona-Aufarbeitung

Ich will niemandem etwas unterstellen. Ich gehe immer davon aus, dass jeder das Beste will und nach bestem Wissen und Gewissen handelt. Dennoch fordere ich, wie viele andere auch, eine umfassende Corona-Aufarbeitung. Unverhältnismäßige Freiheitsbeschränkungen, der Ausschluss einer Minderheit vom gesellschaftlichen Leben und die Hetze gegen sie – das darf meiner Meinung nach nie wieder geschehen.

Kritik und ihre Folgen

Die Kritik an den Corona-Maßnahmen kam hauptsächlich von der AfD, wodurch Corona-Kritiker automatisch in die rechte Ecke gestellt wurden. Versuche, Kritik an der Corona-Politik in der Mitte zu etablieren, wurden ausgebremst und sind gescheitert. Ein Beispiel dafür ist die allesdichtmachen-Kampagne. Es ist legitim und notwendig, die Regierung und ihre Beschlüsse zu kritisieren. Demokratie lebt genau davon – vom Diskurs. Die gesellschaftlichen Folgen sind verheerend: Studien zufolge ist das Vertrauen in Politik und Medien deutlich gesunken.

Schritte in Richtung Corona-Aufarbeitung

Erste Tendenzen einer Corona-Aufarbeitung der Pandemie sind erkennbar. Nachdem das Bundesverwaltungsgericht im April 2020 die bayerischen Corona-Ausgangsbeschränkungen für unverhältnismäßig erklärt hat, will Justizminister Eisenreich die Bußgelder zurückzahlen. Das Buch „Möge die ganze Republik mit dem Finger auf sie zeigen!“ beschäftigt sich mit den Ungerechtigkeiten während der Pandemie und ist bereits ein Spiegel-Bestseller. Und: In jüngster Zeit fordern immer mehr Politiker eine Aufarbeitung der Corona-Politik, so z. B. FDP-Politiker sowie Armin Laschet (CDU), die alle die Einberufung einer Enquete-Kommission fordern. Reicht das? Noch lange nicht! Aber es ist ein Anfang.

Quellen

1 Kommentar zu „Brauchen wir eine Corona-Aufarbeitung?“

  1. Bevor man sich sinnvoll über die Corona-Pandemie unterhalten kann, muss man sich erst einmal auf eine Definition von Pandemie einigen. Welche verwenden Sie? Die vom RKI oder die von der WHO? Die WHO-Definition von heute oder die von vor der Schweinegrippe? Die Definitionen unterscheiden sich erheblich. Wenn Sie sich für eine Definition entschieden haben, schauen Sie bitte einmal in die Wochenberichte der AGI am RKI:
    https://influenza.rki.de/Wochenberichte.aspx
    Die AGI erhebt wöchentlich die Anzahl der Atemwegserkrankten (symptomatisch, muss man ja inzwischen immer dazu sagen). Man muss in jedem Wochenbericht eigentlich nur die Grafik in Abbildung 1 anschauen. Entsprechen diese Zahlen Ihrem Verständnis von „Pandemie“? Und die in den Wochenberichten dargestellten Krankenhauseinlieferungen?
    Also das waren die seriösen Zahlen: Da wurden 1. echte Erkrankte gezählt, 2. man hat Vergleichswerte zu den Jahren vor 2020 und 3. die Zahlen wurden richtig normiert. Haben Sie diese Zahlen jemals im Fernsehen gesehen, hat damit je ein Politiker oder ein Gericht argumentiert?
    Was wurde uns stattdessen täglich gezeigt? Zahlen, die allein auf einem PCR-Test beruhen, der von Herrn Drosten am Computer im Januar 2020 zusammengeklickt wurde, ohne dass er dafür einen Covid-Patienten angeschaut hat. Ob dieser Test mit irgendeinem Erreger korreliert, der imstande ist, irgendeine Krankheit auszulösen, weiß allein Herr Drosten.
    Für die PCR-Test-Zahlen gibt es keine Vergleichswerte aus den Vorjahren, der Testumfang wurde von Woche zu Woche erweitert und die positiven Testergebnisse wurden nicht an der Anzahl der durchgeführten Tests normiert. Mit einem Wort: Totale Bullshit-Zahlen. Um das zu sehen, muss man ganz sicher kein Statistiker sein. Aber darauf gründeten alle Maßnahmen und so gut wie alle Gerichtsurteile.
    Stützen diese Zahlen wenigstens die Erzählung von der tödlichen Pandemie, die heldenhaft durch eine neuartige Pikstechnologie zerschlagen wurde? Mein Tipp: Gucken Sie sich die Zahlen rückblickend mit gesundem Menschenverstand an. Man benötigt dafür kein Statistik-Studium, man benötigt lediglich den Mut, medial hofierten vermeintlichen Experten zu widersprechen.

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